Einbeziehung von Wohlbefinden und Nachhaltigkeit in die Politikgestaltung

Technische und Governance Instrumente zur Überwindung des institutionellen BIP-Lock-ins

Trotz breiter Unterstützung gibt es nur begrenzte Fortschritte bei der Einbeziehung von Wohlbefinden und Nachhaltigkeit in die Politikgestaltung.

Ein Grund dafür ist die Dominanz des Bruttoinlandsprodukts (BIP) als wichtigstes Maß für die Messung der Wirtschaftsleistung. Diese Dominanz hat die Integration von Indikatoren für Wohlbefinden und Nachhaltigkeit in die Wirtschaftspolitik und deren zugrundeliegenden Steuerungsmechanismen erschwert.

Dieser Report untersucht den institutionellen “BIP-Lock-in”, welcher die politische Nutzung von Wohlbefindens- und Nachhaltigkeitsindikatoren in der aktuellen EU-Politik einschränkt. Der Report beschreibt die sich gegenseitig verstärkenden Mechanismen zwischen politischen Entscheidungen und Prioritäten in der statistischen Messung und Datenerhebung, die zu diesem “Lock-in” geführt haben (siehe Abbildung).

Das Verständnis dieser “Lock-in”-Dynamik hilft dabei, mögliche Wege zu identifizieren, um die politische Nutzung von Indikatoren für Wohlbefinden und Nachhaltigkeit in der EU-Politik zu erhöhen.

Hierbei identifiziert der Report Ansatzpunkte sowohl auf der technischen als auch auf der Governance-Ebene und formuliert spezifische Empfehlungen zur Überwindung dieses institutionellen BIP-Lock-Ins.

  • Auf der technischen Ebene zeigen wir, wie die Änderung bestehender statistischer Rahmen und deren Ergänzung durch Wohlbefindens- und Nachhaltigkeitsvariablen die Qualität und Verfügbarkeit der Daten, die diesen Kennzahlen zugrunde liegen, verbessern kann. Solche Verbesserungen auf technischer Ebene sind entscheidende Voraussetzungen für eine stärkere politische Nutzung dieser Indikatoren.
  • Auf der Governance-Ebene zeigen wir auf, wie Wohlbefindens- und Nachhaltigkeitsindikatoren in Governance-Mechanismen eingesetzt werden können, um politische Prozesse und Ergebnisse effektiver auf das Ziel einer sozial gerechten und grünen Transformation auszurichten. Darüber hinaus kann die Verwendung von Wohlbefindens- und Nachhaltigkeitsindikatoren in Governance-Prozessen selbst die Verbesserung der statistischen Rahmenbedingungen und der datenbezogenen Qualitäten dieser Indikatoren begünstigen.
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 28.03.2023
 
 
 

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ZOE AutorInnen