Ökonomische Komplexität und Finanzmärkte in der EU
Entwicklung wirtschaftspolitischer Handlungsmöglichkeiten für den Zusammenhalt Europas
Das Forschungsprojekt untersucht in Koorperation mit der Universität Duisburg-Essen, inwieweit die Globalisierung die strukturellen Ungleichgewichte zwischen den Nationalstaaten innerhalb der Europäischen Währungsunion (EWU) verstärkt. Ziel ist es, eine Forschungsagenda zu eröffnen, die sich auf ungleiche Austauschbeziehungen als Treiber globaler Ungleichheiten konzentriert, indem sie heterodoxes ökonomisches Denken und Theorien aus internationalen Beziehungen mit modernsten ökonometrischen und komplexen Systemforschungsmethoden kombiniert.
Mit neuen komplexitätsökonomischen Methoden wird zunächst eine strukturalistische Analyse der Entwicklung in Europa seit den 1965 durchgeführt. Darauf aufbauend wird ein agentenbasiertes, Stock-Flow Consistent Model entwickelt mit dessen Hilfe wirtschaftspolitische Handlungsoptionen analysiert und getestet werden können. Dies stellt die erste Formalisierung des Komplexitätsansatzes für die Entwicklung in einem makroökonomischen Modell offener Volkswirtschaften mit heterogenen Produkten und einer expliziten Betrachtung von Produktinnovationsprozessen dar. Dabei werden sowohl der Produkthandel als auch Finanzmärkte für die Erklärung der Polarisierung in der EU mit einbezogen.