14.02.2023

Neuer "Index für wirtschaftliche Resilienz" zeigt große Unterschiede in der Fähigkeit von EU-Volkswirtschaften, sich in Krisenzeiten zu entfalten

In Kooperation mit dem Europäischen Umweltbüro (EEB) und dem deutschen Naturschutzring (DNR) hat ZOE einen Report veröffentlicht, welcher aufzeigt, wieso die EU und die Bundesregierung ihre Nachhaltigkeitsziele verfehlen. Dies wird auf die zugrundeliegende Strategie kontemporärer Umweltpolitik zurückgeführt, welche primär auf Entkopplung basiert.

  • Die Volkswirtschaften der EU unterscheiden sich stark in ihrer Fähigkeit, Schocks zu absorbieren, sich von ihnen zu erholen und sich an sie anzupassen
  • In den skandinavischen Ländern ist die Wahrscheinlichkeit trotz Krisen zu prosperieren am größten
  • Einige der größten und historisch stärksten europäischen Volkswirtschaften sind schwach vorbereitet, darunter Frankreich (Rang 11 von 25), Spanien (18) und Italien (19)
  • Länder, die bereits am stärksten von Krisen betroffen sind, sind insgesamt am schwächsten auf künftige Herausforderungen vorbereitet

Die umfassende Analyse der Zukunftsfähigkeit der Volkswirtschaften im Hinblick auf anhaltende Krisen zeigt große Unterschiede innerhalb Europas.

Der neue “Index für wirtschaftliche Resilienz”, der vom ZOE Institut für zukunftsfähige Ökonomien entwickelt wurde, zeigt, dass die skandinavischen Volkswirtschaften am besten in der Lage sind, Schocks zu absorbieren, sich von ihnen zu erholen und sich an sie anzupassen, wobei Schweden an erster Stelle der Rangliste steht. Rumänien, Griechenland und Bulgarien sind die Schlusslichter des Index.

Einige der größten und historisch stärksten europäischen Volkswirtschaften sind schlecht vorbereitet, darunter Frankreich (Rang 11 von 25), Spanien (18) und Italien (19). [1]

Die Forscher des ZOE Instituts haben die Fähigkeit von Volkswirtschaften bewertet, sich auch in Krisenzeiten zu entfalten. Das Konzept der “Resilienz” hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und ist zu einem wichtigen Ziel für die UNO, die OECD und die EU geworden, die alle zu widerstandsfähigeren Ökonomien aufrufen. Es gibt jedoch keine einheitliche Definition oder Messung.

Der Index für wirtschaftliche Resilienz” umfasst eine breite Palette von Faktoren und Dimensionen, die ein ganzheitliches Bild ergeben. Er enthält Informationen über Bildung, Ausgaben des Wohlfahrtsstaates, Innovation, die Diversität von Importen und Exporten, die Effektivität der Regierung und andere Faktoren.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf – das übliche Messinstrument für die Wirtschaftsleistung – ein unzuverlässiger Indikator für die Fähigkeit von Volkswirtschaften ist, sich von Krisen zu erholen.

Jakob Hafele, Geschäftsführer und Direktor Ökonomik beim ZOE Institut, sagt:

“Die wirtschaftliche Resilienz wird entscheidend sein, wenn wir versuchen, den Übergang zu einer grünen, stabilen und prosperierenden Wirtschaft zu schaffen – wir müssen in der Lage sein, diesen Übergang unabhängig von Schocks zu bewältigen.

“Die Länder, die am stärksten von Krisen betroffen waren, sind derzeit am wenigsten auf die nächste Krise und den notwendigen Transformationsprozess vorbereitet. Diese Divergenz ist ein großes Problem für Europa – die EU muss investieren, um die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit in den am stärksten betroffenen Ländern zu unterstützen.

“Ein ganzheitliches Maß für die Fähigkeit der Volkswirtschaften, sich in der Zukunft zu entfalten, sollte als Richtschnur für die Politikgestaltung dienen, damit wir zu einem verbesserten, stabilen Zustand für die Menschen in ganz Europa gelangen können.”

Die vollständigen Ergebnisse und eine Zusammenfassung für Medien sind verfügbar unter: Der Index für wirtschaftliche Resilienz

[1] Die Rangliste bewertet die EU27 ohne Luxemburg und Malta, für die nicht genügend Daten verfügbar waren.