Report zu Grenzen von Grünem Wachstum veröffentlicht
In Kooperation mit dem Europäischen Umweltbüro (EEB) und dem deutschen Naturschutzring (DNR) hat ZOE einen Report veröffentlicht, welcher aufzeigt, wieso die EU und die Bundesregierung ihre Nachhaltigkeitsziele verfehlen. Dies wird auf die zugrundeliegende Strategie kontemporärer Umweltpolitik zurückgeführt, welche primär auf Entkopplung basiert.
In Anbetracht des World Overshoot Day im Juli wurde der Report „Decoupling debunked – Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability” veröffentlicht. Dieser Report setzt sich kritisch mit der Thematik der Entkopplung auseinander und stellt die Realisierbarkeit grünen Wachstums ernsthaft in Frage. Insofern wird argumentiert, dass eine Anpassung kontemporärer Umweltpolitik unerlässlich erscheint, um Nachhaltigkeitsziele – wie das 1,5°C-Ziel – zu erreichen.
Wie der Report ausführlich zeigt, hat bis heute keine absolute Entkopplung im ökologisch nötigen Ausmaß stattgefunden und erscheint auch in Zukunft wenig realistisch. Dies wird auf steigende Energieausgaben, Rebound-Effekte, Problem- und Kostenverlagerungen, begrenzte Recyclingmöglichkeiten sowie unzureichende technologische Entwicklung zurückgeführt. Der umweltpolitische Fokus auf Maßnahmen der Effizienz und Konsistenz erscheint in diesem Rahmen als ökologisch unzureichend.
Nötig sind daher alternative Politikstrategien jenseits der Entkopplung. Es braucht eine Politik der Suffizienz. Diese zielt darauf ab, den Ressourcenverbrauch sowie den ökologischen Impact von Konsum und Produktion zu senken, während das Niveau individuellen als auch kollektiven Wohlergehens gleich bleibt beziehungsweise steigt. Es erscheint hierbei zentral ressourcenleichte Konsum- und Lebensstile einfacher zu machen sowie die Wirtschaftsleistung ökologisch besonders problematischer Sektoren zu reduzieren. Umweltpolitik darf sich in diesem Sinne nicht primär an Wirtschaftswachstum orientieren, sondern muss ökologische sowie soziale Ziele in den Mittelpunkt stellen.